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Samstag, 10. November 2012

Zukunft der Energieversorgung in Sankt Augustin


Am Montag, den 26. November 2012 um 18 Uhr* informiert die Stadtverwaltung im großen Ratssaal des Rathauses im Auftrag des Bürgermeisters die Bürger von Sankt Augustin über die Zukunftspläne zur Energieversorgung in der Stadt. Es geht hier besonders um die Gas- und Stromnetze.

In früheren Zeiten gab es in den meisten Städten so genannte Stadtwerke, die Gas-, Wasser- und Strom-leitungen verlegten und betrieben. Im Zuge der Privatisierung wurden diese Stadtwerke später an Investoren
verkauft, weil man glaubte, diese seien besser in der Lage, den wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten.
Das Ergebnis ist umstritten, sicher ist jedoch, dass die Gewinne aus dem Betrieb dieser Leitungsnetze ganz erheblich sind und nicht mehr in die Kassen der Kommunen fließen, sondern in die Töpfe der großen Energie-anbieter und zu deren Aktionären. Andererseits geraten die Kassen der Kommunen durch Steuersenkungen
einerseits und Anstieg der Sozialleistungen andererseits immer mehr in das "Tal der Schulden", aus dem es systematisch kaum ein Entrinnen gibt.
Zweifellos gibt es auch Städte, die sich durch "Großmannssucht" Objekte geleistet haben, deren Zinslast sie nun übermäßig drückt, aber die Regel ist das nicht und gilt auch nicht für Sankt Augustin.
Ungefähr ein Viertel unserer Gas- / Stromrechnung sind die so genannten Netz-Durchleitungsgebühren, die natürlich die Betriebs- und Reparaturkosten des Netzes enthalten, aber dennoch einen derart hohen Gewinn abwerfen, dass die Gas- und Stromanbieter die Netze auf keinen Fall verkaufen möchten - was sie aber
müssen. Dies ist höchstrichterlich entschieden. Nicht entschieden ist die Wertermittlung und somit der Kaufpreis.
Zur Kauf-Abschreckung werden erfahrungsgemäß Verkaufsangebote gemacht, die den tatsächlichen Wert der Anlagen bis zu einem Mehrfachen übersteigen.
Die Gas- und Strompreise werden weiter steigen, aber über die Gewinne aus den Netzdurchleitgebühren könnte jede Stadt entweder dämpfend auf den Endpreis für den Verbraucher Einfluss nehmen oder die Gewinne zum Nutzen der Stadt und damit der Bürger verwenden. Wir müssten nicht jedes Jahr bangen, dass das Schwimmbad oder andere sinnvolle öffentliche Einrichtungen geschlossen werden. 

Denkt also bitte nicht, das betrifft uns nicht oder wird uns erst in der Zukunft beschäftigen.
Wenn die Entscheidungen erst einmal getroffen sind, beispielsweise die Konzessionen neu vergeben sind, 
dann dauert es in der Regel 10 - 20 Jahre, bis erneut eine vertragliche Änderung herbei geführt werden kann. 
Es ist also wichtig, sich jetzt darüber zu informieren und nachzudenken, welche Fragen man in dieser Sache an seine Stadt hat.
Kommt zu dieser Informationsveranstaltung, damit ihr im Bilde seid und gegebenenfalls Fragen an die Stadt richten könnt. 

(Das ist ursprünglich der Aufruf eines BIKESA-Mitgliedes.)

W. Köhler

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