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Hier die zentralen Aussagen:
> Wir wollen Fremden nicht mit Ausgrenzung, Diffamierung, Feindseligkeit begegnen.
> Grundlage des Lebens der neuen Nachbarn mit uns ist die Akzeptierung der Werte des Grundgesetzes, die Beachtung unserer staatlichen Ordnung und unserer Gesetze sowie deren Vorrang vor allen anderen Vorschriften.
> Wir sehen die Probleme, benennen sie und lösen sie Schritt für Schritt.
> Wir rufen dazu auf, die Eingliederung der neuen Nachbarn aktiv zu unterstützen, ihnen vorübergehend die Heimat zu ersetzen und mitzuhelfen, den sozialen Frieden zu bewahren.
Und hier der volle Text:
Deutschland ist
derzeit Ziel einer Flüchtlingsbewegung ohnegleichen, ausgelöst
durch Krieg, Bür-gerkrieg, Verfolgung aus
politischen und religiösen Gründen, sowie aus wirtschaftlicher Not.
Die Sankt Augustin
zugeteilten Flüchtlinge stellen unsere Stadt vor große
Herausforderungen - quantitativ in Hinsicht auf Versorgung mit dem
Nötigsten, qualitativ in Hinsicht auf integrative Maßnahmen.
In Wahrnehmung
unserer Verpflichtungen aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik
Deutschland und aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der
Vereinten Nationen sowie der Genfer Flüchtlingskonvention erklären
wir, die Unterzeichnerinnen / Unterzeichner:
Uns ist bewusst,
dass die bei uns Zuflucht und Schutz suchenden Menschen aus sozialen,
kulturel-len und religiösen Zusammenhängen kommen, die bewirken,
dass sie und wir uns gegenseitig zunächst als Fremde erleben. Wir
wollen aber Fremden nicht mit Feindlichkeit begegnen, lehnen Akte der
Ausgrenzung und Diffamierung ab und werden diesen mit Entschiedenheit
entgegen treten, wenn wir sie wahrnehmen.
Für uns ist die
Grundlage unseres Zusammenlebens mit den neuen Nachbarn die Achtung
der Allgemeinen Menschenrechte und die Beachtung der Werteordnung,
wie sie in unserem Grundgesetz niedergelegt ist. Wir erwarten deshalb
von allen Menschen, die bei uns leben, Achtung vor der unantastbaren
Würde eines jeden, gegenseitigen Respekt, die Beachtung der
Gleichberechtigung von Frau und Mann, die Tolerierung
weltanschaulicher und religiöser Überzeugungen sowie der sexuellen
Orientierung. Für ein friedliches Zusammenleben erwarten wir zudem
selbstverständlich die Beachtung und Einhaltung unserer Gesetze. Wir
betonen in diesem Zusammenhang, dass nach unserer staatlichen Ordnung
unsere weltlichen Gesetze über religiösen Regelungen – gleich
welcher Religion – stehen.
Wir verkennen nicht
die Probleme, die aus den unterschiedlichen sprachlichen, kulturellen
und religiösen Befindlichkeiten herrühren. Wir verkennen auch nicht
die Ängste, unbeantworteten Fragen und pauschalen Vorurteile. Aber
wir können, davon sind wir überzeugt, solchen Problemen nur
begegnen, wenn wir sie benennen und sie in praktischen Schritten
einer Lösung zuführen. Langfristig betrachtet können viele der
Flüchtlinge für uns ein Gewinn sein – wie auch wir für sie.
Wir wollen von
niemandem verlangen, die Flüchtlinge überschwänglich zu empfangen.
Aber wir sind überzeugt, dass wir den sozialen Frieden in unserer
Stadt nur bewahren können, wenn wir uns aktiv um eine Eingliederung
der neuen Nachbarn kümmern oder uns ihrer Eingliederung wenigstens
nicht behindernd in den Weg stellen. In Sankt Augustin packen
tagtäglich viele Bürgerinnen und Bürger in vielerlei Hinsicht
helfend an z. B. bei Behördengängen, bei der Wohnungssuche, beim
Deutsch-Lernen, beim Erklären des täglichen Lebens oder bei der
Bewältigung von traumatischen Erlebnissen. Diese praktischen Hilfen,
geboren aus Solidarität und Mitgefühl,
sind die Fundamente der Integration in
unsere Mitte. Wir rufen deshalb dazu auf, dabei mitzuwirken, dass wir
in Sankt Augustin den sozialen Frieden bewahren und denjenigen, die
eine Zeit lang bei uns bleiben werden, ein Stück weit die Heimat
ersetzen.
Sankt Augustin,
22.03.2016
V.i.S.d.P.:
Agendagruppe Soziales Sankt Augustin, c/o Pleistalstr. 98, 53757
Sankt Augustin
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